11.05.2022
Ihr Stall. Ihr Land. Ihre Rinder. Gemeinsam mit ihrem Vater Dirk führt die sympathische 25-jährige Agrarbetriebswirtin Jane Petersen einen Rindermastbetrieb mit Futterbau in Nordfriesland. Ein Vater-Tochter-Team, das so eingespielt ist, wie es nur sein kann. Jane ist nicht nur leidenschaftliche Landwirtin und Jägerin, 2015 krönte Nordfriesland sie zusätzlich zur Lammkönigin.
Bis zum Jahr 1976 lag der Schwerpunkt des Betriebes in der Milchviehhaltung. Zusätzlich wurden einige Schweine gemästet und Mutterschafe gehalten. Als jedoch der erste Fall von BSE im Umkreis bekannt wurde, entwickelte sich ein starker Strukturwandel auf dem Hof der Familie Petersen und die Bullenmast wurde ausgeweitet. Insgesamt gibt es mittlerweile rund 1000 Mastplätze. Es werden sowohl Bullen als auch Färsen gemästet. Außerdem wird das Futter für die Tiere fast komplett selber angebaut. Neben 150ha Futterbau werden auf den insgesamt 230 ha des Betriebes Mais, Roggen, und Ackergras angebaut. Es ist also ein fast geschlossenes System mit einer Ausnahme – die Kälber werden nicht auf dem Betrieb geboren. Doch auch hierfür hat Familie Petersen die Lösung. Seit 2002 führt die Familie eine Viehhandlung. Es wird ausschließlich mit regionalen Schlachthöfen zusammengearbeitet und seit letztem Jahr findet man das Fleisch der Petersen Rinder auf bei RegioRind.
Wir haben Jane besucht und gefragt was sie motiviert, vor welchen Herausforderungen sie als Junglandwirtin und Viehhändlerin steht, wie wir ihr und ihrem Betrieb als Maschinenring dabei zur Seite stehen und welche Ideen und Pläne sie für die Zukunft hat.
Lokal und regional. Seit Mai 2021 vermarktet Jane einen kleinen Teil des Fleisches über RegioRind. Hier schätzt sie vor allem die Wertschätzung für ihre Produkte. Die Qualität ist super und es wird regional verkauft. Das Wichtigste an dieser regionalen Vermarktungsform ist aktuell, dass es Spaß macht. Die zusätzliche Arbeit und Zeit rechnet sie noch nicht mit ein. Da die Vermarktung über RegioRind erst seit einem Jahr läuft muss sich laut Jane der Kundenstamm und der Preis auch erstmal einpendeln.
Mit einer Hand lässt sich kein Knoten knüpfen. Für Jane ist ihr Team das wichtigste. Nicht nur das eingespielte Vater-Tochter-Duo sorgt für einen reibungslosen Ablauf im Betriebsalltag, auch ihre Angestellten möchte Jane nicht missen. So ist ihr eine ausgewogene Work-Life-Balance sowohl für ihre Mitarbeiter als auch für sie selbst sehr wichtig. Als wir sie nach der Besonderheit an ihrem Betrieb gefragt haben, war ihre Antwort: Das super Team! So lassen sich alle vermeintlichen Herausforderungen vor der eine junge Landwirtin steht gemeinsam lösen. Bei Jane ist die Risikostreuung ein wichtiger Aspekt ihres Handelns. Eine Herausforderung ist aktuell der Pflanzenschutzeinsatz im Futterbau. Doch auch hierfür gibt es schon eine passende Lösung. Es wurde eine Rollhacke bestellt.
„Wir wollen direkt „mitfahren“ und nicht erst warten und gucken was die anderen machen, sondern gleich reagieren“
Jane strotz vor Motivation. Ihr Motto:
„Entweder man liebt es oder man hasst es und ich bin definitiv eine die es liebt. Alleine die Verbundenheit mit den Tieren und der Natur. Das zu sehen was man produziert hat. Wenn man den fertigen Bullen auflädt und sieht was für eine Qualität man abliefert oder wenn man den Acker sieht und es ist alle schön sauber, kein Unkraut dazwischen, weil man gut aufgepasst hat. Jede einzelne Pflanze sich gut entwickelt. Das bestätigt und motiviert mich einfach. Es ist die Bestätigung was man am Ende selber mit seinen Händen geschaffen hat. Dieses Herzblut ist in einem.“
Auf unsere Frage, was sie ihren Berufskollegen und Kolleginnen mit auf den Weg geben würde antwortete Jane: "Positiv denken und nach vorne schauen, denn wie sagt man; „entweder Du gehst mit der Zeit, oder Du gehst mit der Zeit" . Und auch wenn man mal einen harten Rückschlag hatte. Es kommt auch wieder Sonne nach Regen. Das kann ich nur allen mitgeben. Auch für alle jungen Mädels. Man kann sich alles so zurechtmachen wie man es braucht. Du brauchst super Angestellte, es muss ein super Team sein.“
Jane und der Maschinenring: Auch bei Familie Petersen begann der Kontakt zum Maschinenring über das Thema QS-Zertifizierung. Neben der Zuverlässigkeit und Schnelligkeit schätzt Jane vor allem die regelmäßigen Informationen über Neuerungen im QS-Bereich. Für Jane ist es wichtig, dass sie den Maschinenring an ihrer Seite hat, der ihr einen Teil der Arbeit so abnehmen kann.
Ihre Ideen und Pläne für die Zukunft:
Die Pläne und Ideen von Jane beinhalten vor allem die Investition ins Tierwohl. Gummi auf Spalten, mehr Platz und mehr Licht. Außerdem sollen die Familie und Mitarbeiter weiterhin ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit haben. Abläufe in der Fütterung und in weiteren Bereichen sollen weiter vereinfacht werden. Der Plan ist es den Betriebsalltag noch effizienter und nachhaltiger zu gestalten.